IVOM-Therapie
Augenspritzen beispielsweise bei altersbedingter Makuladegeneration oder diabetischer Retinopathie.
Augenspritzen beispielsweise bei altersbedingter Makuladegeneration oder diabetischer Retinopathie.
Intra Vitreale Operative Medikamentenapplikation = IVOM
Krankhafte Veränderungen von Netzhaut und Glaskörper (Corpus vitreum) lösen eine, oft schnelle und schwere meist irreversibel Sehverschlechterung aus.
Dazu zählen an erster Stelle, die
Deshalb ist die feuchte Degeneration der Macula (AMD) inzwischen die häufigste Ursache für Erblindungen über 55 Lebensjahren in Deutschland
Bei all diesen Netzhauterkrankungen kann eine Medikamenteneingabe (IVOM) in den Glaskörperraum helfen.Die Medikamenteneingabe in den Glaskörperraum ist als minimal-invasives Verfahren anzusehen. Der Glaskörperraum wirkt in dem Fall als Medikamentenreservoir. Er gibt über mehrere Wochen lang ständig etwas vom Wirkstoff an die Netzhaut und Aderhaut ab. Damit werden retinale Erkrankungen und insbesondere Makulaerkrankungen direkt therapierbar.
Avastin (Bevacizumab) und Lucentis (Ranibizumab = Spaltprodukt von Avastin) und Eylea (Aflibercept) sind Medikamente aus einer völlig neuen Substanzklasse.
Diese bestehen aus Antikörpern, die gegen spezielle Proteine im Gefäßsystem wirken, welche für die Ausbildung krankhafter neuer Blutgefäße bei bestimmten Erkrankungen verantwortlich sind.
Diese Proteine werden als vaskuläre endotheliale Wachstums-faktoren (= VEGF) bezeichnet.
2007 wurde als erstes der 3 Medikamente Lucentis(R) (Ranibizumab) in Deutschland zur Behandlung der altersabhängigen feuchten Makuladegeneration durch direkte Einspritzung (Injektion) in den Glaskörperraum offiziell zugelassen. In den Folgejahren ist die Behandlungszulassung nach und nach auch auf diabetische Augenerkrankungen, Netzhautthrombosen und seit kurzem auch zur Behandlung von Netzhautschäden durch Regenbogenhautentzündungen (Uveitis) bzw. hohe Kurzsichtigkeit erweitert worden.
In Studien konnte bei bis zu 40% der Patienten eine Verbesserung der Sehfähigkeit gezeigt werden.
Insgesamt profitierten über 90 % der Studienpatienten von einer Stabilisierung der Sehfähigkeit. Diese Ergebnisse stellen einen Durchbruch in der Therapie der feuchten Makuladegeneration (AMD) dar.
Nebenwirkungen dieser neuen Anti-VEGF Medikamente sind bei lokaler Anwendung im Glaskörperraum bis heute keine bekannt! Die Anwendung dieser Medikamente ist in Deutschland jedoch streng reglementiert und wird inzwischen unter Auflagen von den meisten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland vollständig oder wenigsten anteilig übernommen.
Die Durchführung des nur wenige Minuten dauernden Eingriffes geschieht unter sterilen Bedingungen im Op-Raum und ist in aller Regel in örtlicher Betäubung möglich.
In der vorderen Lederhautregion wird mit einer sehr feinen Kanüle das Medikament in den Glaskörperraum eingespritzt.
Der Stichkanal durch die Augenhülle ist so klein, dass dieser sofort nach Entfernen der Nadel wieder dicht ist.
Die ins Auge eingebrachten Medikamente sind so beschaffen, dass keine Sehbeeinträchtigung durch die Substanzen eintreten kann.
Eine Kontrolle der Behandlung erfolgt am Ende der Injektion und auch am nächsten Tag beim Augenarzt in der Praxis
Da die Medikamente aus Eiweißstoffen bestehen ist ihre Wirkung im Glaskörper Netz-/Aderhautgebiet zeitlich begrenzt.
Deshalb hat sich zur Zeit bei der Behandlung der feuchten Makuladegeneration eine wiederholte, mindestens aber 3 malige Glaskörper Injektion im Abstand von ca. 1 Monat als beste Therapieoption herausgestellt. In einzelnen Fällen können auch weitere Injektionen über diesen Zeitraum von 3 Monaten hinaus notwendig werden.
Schema der Injektion
Befund vor Therapie
Befund nach Therapie